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Urlaub mit Hund - von Bayern über Österreich bis an den Gardasee in Italien

Juni 2020. Unsere Reise begann in Obermaiselstein, einem kleinen Dorf mit gerade einmal rund 970 Einwohnern (Stand 2018), in der Nähe von Oberstdorf. Wuchtige tolle Berge, ein Wahnsinns Blick in die Natur und atemberaubende Schluchten - das beschreibt unseren Urlaub dort wohl sehr gut.

Unsere Unterkunft im Ferienhaus "Steinweg" war genau so, wie man sich eben eine Unterkunft im Allgäu vorstellt, mitten in der schönen Natur, zwischen Kühen und Bergen. Von dort aus konnte man sehr schön und schnell in die Berge wandern und wundervolle Touren mit den Hunden erleben.

In den ersten Tagen unseres Urlaubs sind wir im Klein Walsertal, in Österreich, mit der Kanzelwandbahn, die wir übrigens komplett für uns allein hatten, knapp 2000m hoch auf den Berg "Fellhorn" gefahren und haben dort einige Kilometer und Höhen hinter uns gelassen. Es war ein sehr schöner aber auch anstrengender Tag mit vielen tollen Eindrücken. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht so schön, aber daraus haben wir uns gar nichts gemacht. Runter sind wir übrigens auch wieder mit der Bahn gefahren, Die Hunde haben super mitgehalten und waren nach diesem aufregenden Tag wirklich platt.

Zur Kanzelwandbahn

Dieses Gebiet ist ein echter Grenzgänger. Einmal quer hindurch verläuft nämlich die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Die Kanzelwand als österreichischer Part ist mit der Kanzelwandbahn sehr gut zu erreichen. Vom 30.05.-08.11.2020 ist die Bergbahn von 8:30-16:50 Uhr geöffnet. Dabei ist zu beachten, dass die erste Bergfahrt um 8:30 startet und die letzte um 16:30, nach unten geht es das letzte mal um 16:50 Uhr. Falls euch die Preise interessieren, habe ich diese auch noch einmal für euch recherchiert. Für einen Erwachsenen zahlt man für eine komplette Berg- und Talfahrt rund 29,50€ und ein Hund kostet noch einmal 5€ extra.


Die Breitachklamm

Am nächsten Tag sind wir zur Breitachklamm nach Oberstdorf gefahren und sind auch dort ein ordentliches Stück gewandert. Für uns war es das schönste Erlebnis in dem gesamten Bayern-Urlaub. Die Breitachklamm ist die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas und zählt zu den imposantesten Geotopen Bayerns. Dort tobt und spritzt das Wasser in voller Wucht aus und um die Felsen und es ist einfach ein einzigartiges Erlebnis, welches man garnicht in Worte fassen kann, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Dort kann man ganz viele verschiedene Wanderrouten wählen und wir haben uns für eine 12 Kilometer-Tour entschieden. Ganz toll finde ich außerdem, dass Hunde dort sehr willkommen sind. Mehr kann ich an diesem Punkt garnicht mehr zur Breitachklamm erzählen, da sie mich selbst völlig überwältigt hat. Deshalb lasst euch von unseren Bildern unten einfach inspirieren.

Wenn ihr genauere Informationen zur Breitachklamm haben möchtet, findet ihr sie hier: https://www.breitachklamm.com

Unser letzter Tag in Obermaiselstein

Am letzten Tag sind wir 8 Kilometer in Obermaiselstein gewandert. Diese Route hatten wir von der App "Komoot" - das ist quasi DIE Wander-App - und sie nannte sich "Obermaiselstein - Wasserfall Runde von Obermaiselstein". Und wie diese Beschreibung schon sagt, sind wir auf dieser Runde vielen kleinen und großen Wasserfällen begegnet und sind auf und ab gewandert bis uns die Waden brannten.

Leider waren alle Tage bis auf einer in Bayern wirklich sehr verregnet, kalt und trüb. Trotzdem war es eine unglaublich schöne aber auch anstrengende Zeit dort.


Gardasee wir kommen!

Am 20.06.2020 erreichten wir über Österreich endlich den Gardasee. Als wir ankamen war ich völlig überfordert mit der Wetterumstellung. Also hieß es erstmal lange Klamotten in den Koffer, kurze Klamotten raus aus dem Koffer - auch wenn ich am liebsten einfach auf direktem Weg in den See gesprungen wäre. Noch nie zuvor habe ich einen See gesehen, der so schön blau strahlt, der Wellen schlägt wie am Meer und der durchsichtig ist bis zum Boden. Ich kann euch gerade ganz ehrlich sagen, was ich von der Idee hielt, zum GardaSEE zu fahren...nämlich nichts. Und warum? Weil man denkt, man sei einfach nur an einem See, an einem lausigen, langweiligen See.. Nun kann ich euch sagen, dass es für mich einer der schönsten Urlaube mit Hund war. Man fühlt sich nämlich garnicht als wäre man "nur" an einem See. Nun aber zum wesentlichen..

Unsere Unterkunft befand sich auf einem Campingplatz in Limone Sul Garda. Dort haben wir ein Mobilheim direkt am Gardasee gemietet. Von unserer Terrasse aus konnte man direkt auf den See gucken, im Bett konnte man das Wasser rauschen hören, das Feeling war einfach nur bombastisch.


Welche Vorbereitungen wir vor der Reise getroffen haben

Zu Beginn haben wir uns viel über den Urlaub mit Hund in Italien informiert, dort sind wir auf viele angsteinflößende Themen gestoßen. Unter anderem wurde viel vor der sogenannten Sandmücke und den damit verbundenen Krankheiten gewarnt. Die Sandmücke kann nämlich die oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit "Leishmaniose" übertragen.


Aber was ist eine Leishmaniose überhaupt?

Kurz erklärt: Die Leishmaniose wird über die Stechmücken übertragen und ist eine der bekanntesten Tropenkrankheiten bei Hunden. Die Sandmücken beziehungsweise Schmetterlingsmücken, die die Leishmanien-Erreger übertragen, bevorzugen warmes Klima und sie ist deshalb im Süden (also auch in Italien) weit verbreitet. Bis diese Krankheit bei Hunden ausbricht, vergehen nach einer Infektion mindestens zwei Monate, häufig aber auch mehrere Jahre.


Wie kann ich meinen Hund vor der Leishmaniose schützen?

Vorab: Da ich wirklich sehr große Angst vor dieser Erkrankung hatte, haben wir uns einige Wochen vor dem Start unserer Reise bei unserem Tierarzt darüber informiert. Uns wurde ein sogenanntes "Scalibor-Halsband" empfohlen, welches wir schon zwei Wochen vor Reiseantritt umlegen sollten. Leider war dieses Halsband für uns nicht das Richtige, meine Hunde reagierten mit heftigem Ausschlag und Juckreiz. Also informierten wir uns erneut und bekamen das für uns richtige Produkt, ein Spot-On mit dem Namen "Advantix". Wie ein Spot-On funktioniert brauche ich nun wahrscheinlich nicht mehr erklären. Zudem haben wir unseren Hundewagen mit in den Urlaub genommen, um die Hunde dort abends hinein zu setzen und den Fliegenschutz zu schließen, wenn wir mal in der Dämmerung draußen waren. Des Weiteren habe ich sie zusätzlich noch vor jedem Spaziergang mit einem Mückenschutz eingesprüht. Das gab mir wirklich viel mehr Sicherheit und ich bin froh, dass wir so eine Lösung gefunden haben.


Unser Urlaubsort - Limone Sul Garda

Am Fuß eines steilen Berghanges liegt terrassenförmig an den See gebaut das charmante Örtchen Limone. Die Stadt ist typisch italienisch, verwinkelte kleine Gassen, eine malerische Altstadt, eine schöne blumengeschmückte Promenade, oberhalb davon endlose Olivenhaine und urige Zitronengärten, lassen sofort die Urlaubsgefühle aufkommen. Dieser Ort ist bei Touristen äußerst beliebt, jedoch aufgrund von Covid19 sah man zu dem Zeitpunkt davon nicht wirklich viel, was für uns aber auch sehr angenehm war. So konnten wir abends entspannt am Hafen entlang schlendern und den Sonnenuntergang in einem der vielen Restaurants am Ufer genießen.


Unsere Urlaubsausflüge

Nachdem wir uns zu beginn des Urlaubs einen ersten Eindruck von unserem Urlaubsort verschafft haben, erkundeten wir die Gegend rund um den Gardasee.

Wir verbrachten einen Nachmittag am Hundestrand "Bau Beach" in dem Ort "Maderno". Dieser Hundestrand ist zwar kostenlos, war aber leider nicht sonderlich groß und zusätzlich nur, wie dort überall, ein Steinstrand über den man ohne Badeschuhe kaum laufen konnte. Mathilda und Filou sind absolute "Sand-Hunde" und beide hatten dort nicht wirklich viel Spaß zu laufen.


Der Tennosee und der Wasserfall von Varone

An einem weiteren Tag waren wir am "Tennosee". Dieser See wurde im Internet für seinen schönen Hundestrand und das angeblich besonders Türkise Wasser gehypt. Leider war auch dieser nicht das, was wir uns erhofft hatten. Der See war trotz Corona extrem überlaufen, das Wasser schmutzig und stinkend und der angebliche Hundestrand bestand aus dicken Felsbrocken, die es den kleinen Hunden nicht ermöglichten, überhaupt in das Wasser zu gehen. Also beschlossen wir, nur um diesen See herum zu laufen, sodass wir den Nachmittag mit einer schönen Wanderung verbrachten. Warum wir am Nachmittag so viel Zeit hatten, lag außerdem an unserem Plan für den Vormittag. Dieser bestand darin, den "Varone Wasserfall" zu besichtigen. Im Internet wurde dieser Wasserfall als Ausflugsziel angepriesen, wir zahlten einen stolzen Eintrittspreis, bekamen jedoch kaum etwas zu sehen. Eigentlich ist dieser nicht einmal erwähnenswert, denn der Wasserfall und das Gelände waren so klein, dass wir alles binnen 15 Minuten besichtigt hatten - ein absoluter Reinfall. Die im Internet angegebene Route durch das Gelände bestand letztendlich nur aus zwei Aussichtspunkten sowie einer Treppe.

(Den Wasserfall von Varone seht ihr hier links und den Tennosee rechts)


Unser Ausflug mit dem Motorboot

Nach den ganzen Enttäuschungen der Vorschläge aus dem Internet, haben wir beschlossen uns von diesen nicht mehr leiten zu lassen und planten unsere eigenen Ziele. Und so kam es dazu, dass wir uns für den darauffolgenden Tag in Peschiera ein Motorboot mieteten. Dieser Tag war für uns der schönste in der gesamten Zeit dort. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den gut einstündigen Weg dorthin. Direkt am Hafen konnten wir unser Auto abstellen und wurden sehr freundlich von dem Mann des Bootsverleihs empfangen. Er erklärte uns kurz das Boot und dann ging es auch schon los auf den See. Wir verbrachten drei wundervolle Stunden auf dem Boot und konnten von dort aus einen ganz anderen Blick auf die umliegenden Städte des Gardasees werfen. Das Boot war wirklich schnell, die Hunde hatten extrem viel spaß und wir konnten sogar mitten auf dem See eine Pause einlegen und uns im Wasser abkühlen.

Bevor wir uns auf den Weg zurück in unsere Unterkunft machten, erkundeten wir noch die Stadt Peschiera und gingen zum dortigen Hundestrand. Dieser Strand war zwar kostenpflichtig, aber sein Geld wirklich wert. Wir und auch die Hunde bekamen unsere eigene Liege mit einem Sonnenschirm, die Hunde konnten dort gut schwimmen und außerdem war der Hundestrand komplett abgetrennt von den restlichen Touristen.


Malcesine

Am vorletzten Tag fuhren wir nach Malcesine. Dieser Ort ist einer der beliebtesten Ferienorte am Gardasee, wovon auch wir uns überzeugen konnten. Schon als wir in den mittelalterlichen Ortskern hinein fuhren, fiel uns die wunderschöne Burg sofort ins Auge. Wir parkten unser Auto außerhalb der Altstadt und wanderten durch die typisch italienischen Gassen hinauf zur Burg. Dort konnte ich einige Fotos von den Hunden schießen und unterwegs hielten wir immer wieder an kleinen Souvenirshops an. Zum Abschluss gönnten wir uns an einem kleinen Marktplatz eine Mahlzeit "bella Italia" - Pizza und ein Eis zum Nachtisch.

Unser Fazit

Der Urlaub war einfach nur fantastisch. Jedoch sollte man sich nicht von Tipps aus dem Internet verlocken lassen. Die Hunde waren stets willkommen und wir hatten keinerlei Probleme, dass sie nicht erwünscht gewesen wären. Und auch obwohl Hunde eigentlich an vielen Stellen nicht erwünscht sind und es einige Verbotsschilder gibt, konnten wir auch dort überall entlang laufen, ohne dass es Beschwerden gab.




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